Offener Brief von Herrn Putzke

Am Montag, den 29. Oktober 2018 fand in der Marie-Curie-Schule in Dohna um 18:00 Uhr eine Einwohnerversammlung statt. Zu dieser lud der Bürgermeister Dr. Müller gemeinsam mit Christian Flörke (Geschäftsführer der Pirnaer Stadtentwicklungsgesellschaft) und Manfred Elsner (Projektsteuerer) ein. Thema war der geplante 140 Hektar große Industriepark Oberelbe (IPO), welcher bis in die Dohnaer Fluren reicht und bereits ab 2021 Bebauungen durch Firmen erhalten soll. Die anwesenden Dohnaer Bürger sahen das Projekt wohl eher skeptisch, welches Dr. Müller weitgehend allein vorstellte. 

Nun möchte der Bürgermeister i.R. Friedhelm Putzke durch den folgenden öffentlichen Brief und seine Art, nicht nur den amtierenden Bürgermeister die Problematik vor Augen führen, sondern vor allem auch den betroffenen Bürgern.

Dohna, den 1. November 2018

Herr Bürgermeister Dr. Müller,
mit Ihrer hervorragenden PowerPoint-Präsentation ist es Ihnen leider nicht gelungen die Anwesenden mit Herzblut von Ihrer Vision eines Industrieparks zu überzeugen. Entscheidende Fragen haben Sie leider nur ungenügend bzw. gar nicht beantworten können oder wollen. U.a. Dr. Jacob, Herr Häßlich, meine Frage zur Finanzierung Ihrer gesamten Investitionsvorhaben. Mit seiner nachvollziehbaren PowerPoint-Präsentation hat Dr. Düring Ihre schwachen Argumente zum Ortsteil Krebs überzeugend und fach-kompetent dem Publikum erläutert und den entsprechenden Beifall erhalten.

Sie wären gut beraten gewesen, wenn Sie Manfred Elsner (BM a. D. Neustadt) als sehr erfahrenen Spezialisten für sinnvolle Gewerbeansiedlung, das Wort erteilt hätten.

Fazit: Ziehen Sie die Reißleine, ersparen Sie den Bürgern unserer Stadt ein finanzielles und menschliches Desaster – besonders den Krebsern – und  steigen aus dem an größenwahnverdächtigen IPO aus.

Es wird nie einen Konsens mit der noch nicht verblödeten Bürgerschaft geben, weil der Industriepark Oberelbe für Dohna nicht mehr als eine Umweltfledderei ist. Mutieren Sie nicht zum Raubritter, indem Sie den Landwirten einen Teil der Existenz- und Lebensgrundlage für Mensch und Tier stehlen. Wertvolles Ackerland gehört in Bauernhand und nicht in die Hand dreier, über dem Volk stehenden, Bürgermeister.

Vergessen Sie nicht die mahnenden Worte von SR Häßlich.

Noch eins. Verwundert war ich schon, dass Ihre besessenen Mitstreiter aus der CDU (besonders SR Altmann), keine Sie unterstützenden Statements von sich gegeben haben.

Sollten Sie die Reißleine nicht ziehen wollen, dann machen Sie wenigstens eine Bürgerbefragung zur Chefsache.

Friedhelm Putzke